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Wer sind die Aramäer (Suryoye)

Die Aramäer

Heimat und Herkunft


Die Heimat der Aramäer (bekannt auch als Suryoye) ist Mesopotamien, das als Wiege der Zivilisation in die Menschheitsgeschichte eingegangen ist. Ihre Heimat rufen die Aramäer in ihrer aramäischen Muttersprache „Beth-Nahrin (Zwischen den Strömen, Haus der Flüsse). Mesopotamien ist heute nur noch als geographischer Terminus geläufig. Die Staaten Türkei, Syrien, Irak und Iran teilen sich gegenwärtig das Land.
 
Die Aramäer sehen das heutige Syrien , den Libanon, die Südosttürkei und den Irak als primäre zentrale demographische Siedlungsgebiete an und erachten sie folglich als Heimat.
Gegenwärtig ist die Kultur der Aramäer vor allem im Tur Abdin (Südosttürkei) und in den nordirakischen Gebieten von Zakho, Dohuk, Erbil sowie verstärkt in der Provinz Mossul (Dashto d`Niniveh/Niniveh Ebene), im Nordosten Syriens in den Gebieten entlang des Khabur (Djezire) und in den westlichen Städten wie Damaskusund Aleppo weit verbreitet.
 

Christianisierung
Die Christianisierung Mesopotamiens, die Zugehörigkeit zur semitischen Rasse, die Liebe und Identifikation zur aramäischen Sprache und das große kulturelle Erbe der Hochkulturen des Zweistromlandes beschleunigten nach dem Zusammenbruch der verschiedenen Staaten und Imperien der Vorväter, die Entwicklung der Identität der Aramäer.
Als eine der ersten Gemeinschaften konvertierte die aramäisch-sprechende Bevölkerung zum Christentum, aus dem die Kirche von Antiochien hervorging. Dadurch konnten sie sich als Volk ausdrücken und ihre Sprache, Tradition und Kultur erhalten und neue Impulse geben. Mit der Christianisierung setzen sich die Begriffe „Suroye, Suryoye“ durch.
  
Aramäisch: Die Sprache der Aramäer

Das Aramäische, das uns auch als die Sprache von Jesus Christus von Nazareth überliefert ist, gehört zusammen mit dem Hebräischen und Arabischen der semitischen Sprachfamilie an.Während der Verbreitung des Christentums machte das bekannte Reichs- und Altaramäische eine Christianisierung durch und in der Stadt Edessa (Urhoy, Urfa) entwickelte sich im 3. Jh. aus dem Ostaramäischen Zweig eine Hochsprache heraus, die als Liturgie- und Literatursprache weit verbreitet wurde: Das Syrische. Sie ist heute die Liturgiesprache der verschiedenen Kirchen syrischer bzw. Suryoye Tradition.
 
Vor dem Hintergrund der Eroberung Mesopotamiens durch die arabisch-muslimischen Volksgruppen wird das Syrische im 8. Jh. n. Chr. vom Arabischen verdrängt. Die Mongolenstürme über die Siedlungsgebiete der Aramäer reduzierten das Aramäische zu versprengten kleinen Sprachinseln.

Die Kirchen der Aramäer

Die Aramäer gehören heute neun verschiedenen Kirchen bzw. Konfessionen an: syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien, syrisch-katholische Kirche von Antiochien, chaldäische Kirche von Babylon, assyrische Kirche des Ostens, alte apostolische Kirche des Ostens, melkitisch-griechisch-orthodoxe Kirche von Antiochien, melkitisch-griechisch-katholische Kirche von Antiochien, syrisch-maronitisch-katholische Kirche von Antiochien und die syrisch-evangelische Kirche.

Völkermord und Emigration

Die Aramäer überstanden im Laufe der Jahrhunderte der Willkür des römischen Kaiserreiches, die Verfolgungen durch das byzantinische und persische Reich der Sassaniden, die einfallenden Ströme des Islams, die verheerenden Mongolenstürme und die Repressalien im Osmanischen Reichs. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten sie sich als kleine, aber sehr zerrissene Religions- und Sprachgemeinschaft am Leben erhalten.
Nachdem die christlichen Balkanvölker durch den Krieg von 1912 ihre Unabhängigkeit erlangten und das osmanische Reich auch in Afrika und Arabien durch die Aufstände der arabischen und nicht arabischen Völker Gebietsverluste erleiden musste, war das Reich nun auch in Mesopotamien, Thrazien und in Anatolien in die Enge getrieben. Aus der Befürchtung heraus, dass sie weitere territoriale Verluste hinnehmen würden, zogen sie 1915 den Plan zum Völkermord an die Christen in Mesopotamien und Anatolien heran.
Zwischen den Jahren 1914 bis 1923 wurden mehr 500.000 Aramäer verschiedener Konfessionen systematisch und organisiert massakriert. Mehr als zweidrittel der Gesamtbevölkerung in den Hauptsiedlungsgebieten Nordmesopotamiens und im Iran wurden bis auf Ausnahme von kleinen Bevölkerungsteilen hin dezimiert. Dieser Völkermord ist bis heute relativ unbekannt geblieben und wird vom Nachfolger des Osmanischen Reiches, der Türkei, nach wie vor vehement bestritten.
 

Die Auswanderung aus dem Kerngebiet hatte zufolge, dass gegenwärtig mehr Aramäer in den USA, Europa, Australien, Lateinamerika, Neuseeland und in vielen anderen Ländern leben, als in den Staaten des Mittleren Ostens. In Deutschland leben schätzungsweise 150.000 Aramäer .

 

, 01.12.18


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